Abnehmen kann Genuss sein!
Der Sommer ist da und die Bikinifigur nicht? Da können vielversprechende Abnehmkuren leicht dazu verleiten, die paar Kilos im Handumdrehen loszuwerden. Doch was steckt dahinter? Sind solche Kuren sinnvoll? Ist es sinnvoll auf Vieles zu verzichten? Ernährungsberatung wird oftmals nur mit Abnehmen assoziiert, dabei kann mit Ernährung noch viel mehr erreicht werden. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel zu Lebensmittelunverträglichkeiten. So wie Ernährungsberatung nur mit Abnehmen assoziiert wird, wird Abnehmen meist mit Verzicht in Verbindung gebracht. Doch muss das sein?
Sind Abnehmkuren sinnvoll?
Die Medien locken mit verheißungsvollen Angeboten:
Werden Sie 10 Kilo los in nur 2 Wochen.
Um solche oder ähnlich lautende Angebote sollten Sie einen riesen Bogen machen. Ebenso um Angebote, die mit Abnehmpillen werben, die die Fettverdauung ankurbeln oder den Appetit zügeln. Solche „Kuren“ sind reiner Humbug und damit schaden Sie Ihrem Körper mehr als sie ihm Gutes tun. Meist sind an solche Programme einseitige Ernährungsweisen geknüpft, die in irgendeiner Art und Weise einen Nährstoffmangel verursachen können. Sehr häufig bringen sie den Stoffwechsel durcheinander und Verdauungsstörungen können die Folge sein.
Was ist ein sinnvoller Gewichtsverlust?
Um sinnvoll abzunehmen brauchen Sie Zeit. Ja, ich weiß, das will keiner hören, aber die 10 Kilos zu viel haben Sie sich ja auch nicht in 2 Wochen angegessen. Ihr Körper braucht die Zeit, die Kilos wieder loszuwerden. Von einer gesunden Abnahme spricht man, wenn Sie zwischen einem halben bis ein Kilogramm pro Woche an Gewicht verlieren. Das hört sich wenig an, aber für unser Beispiel mit den 10 Kilos brauchen Sie dann in etwa 10 Wochen. Das ist auch ein realistisches Ziel, welches Sie sich setzen sollten, wenn Sie Jojo-Effekte vermeiden wollen.
Wodurch kommen Jojo-Effekte zustande?
Jojo-Effekte können aus mehrere Gründen entstehen. Der häufigste Grund ist eine einseitige Abnehmstrategie und der Verzicht auf vieles, was ansonsten in der Alltagsernährung konsumiert wird. Essen Sie nach so einer Kur wieder „normal“, also wie vorher, dann dauert es nicht lange, bis sich das alte Gewicht wiedereinstellt. Oftmals meist noch mehr als vorher. Denn unser Körper ist auf Überleben programmiert. Unser Körper weiß nicht, dass wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben und Lebensmittel überall und zu jeder Zeit verfügbar sind. Er denkt, dass die Abnehmperiode einfach eine Zeit ist, wo wenig bis kaum Nahrungsmittel zur Verfügung stehen, also schaltet unser schlauer Körper auf Sparflamme. Er verbrennt noch weniger, als er sollte, um unser Überleben zu sichern. Kommt dann die nächste „Fressperiode“, denkt sich der Körper: ah, ich bunkere ein bisschen mehr ein, weil ich weiß ja nicht, wie lange Nahrung zur Verfügung steht und wann die nächste Hungerperiode kommt. Strapaziert man seinen Körper laufend mit irgendwelchen „Hungerperioden“, dann tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein und das Abnehmen wird regelrecht zur Tortur.
Ein weiterer Grund für den Jojo-Effekt ist, wenn vermehrt Muskelmasse und Wasser anstatt Fettmasse abgebaut wird. Das ist bei den meisten viele Kilos in kurzer Zeit versprechenden Abnehmkuren der Fall. Wird körpereigenes Eiweiß abgebaut, also die Muskelmasse, senkt das den Grundumsatz. Es wird also genau jenes Gewebe im Körper weniger, welches Energie verbrennt. Dadurch braucht der Körper auch weniger Energie. Wird nach einer Hungerkur wieder genauso viel Energie wie vorher zugeführt, also genauso viel wie vorher gegessen, dann kann der Körper mit dieser Menge an Energie nichts mehr anfangen und lagert die überschüssige Energie im Fettgewebe ein, als Reserve für schlechte Zeiten.
Abnehmen heißt nicht Verzicht!
Umso wichtiger ist es, gerade beim Abnehmen, eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise zu verfolgen, die man auch danach noch fortsetzen kann. Denn nur dann gelingt das Abnehmen nachhaltig und ohne Jojo-Effekte. Das heißt aber, dass Abnehmen nur dann sinnvoll gelingt, wenn Sie auf nichts verzichten, oder sagen wir, auf so gut wie nichts verzichten. Die Ernährungswissenschaft sagt hier ganz klar: Abnehmen funktioniert nur bei negativer Energiebilanz. Doch was heißt das genau? Wenn wir essen, führen wir Energie zu, also Kilokalorien. Das ist die Maßeinheit, in der Energie im Körper gemessen wird. Und das, was wir den Tag über an Energie verbrauchen, sollte eben nicht weniger sein, als das was wir zuführen. Wollen wir abnehmen, dann muss die zugeführte Energie weniger sein, als die, die wir verbrauchen. Sie darf allerdings nicht zu niedrig sein, denn dann tritt das Überlebensprogramm unseres schlauen Körpers wieder in Kraft, der dann einfach noch weniger verbraucht. Klingt etwas kompliziert, ist es aber nicht. Es ist nur für jeden Menschen individuell unterschiedlich. Denn die tägliche Energiezufuhr hängt wesentlich vom Verbrauch des Einzelnen ab.
Ist es nur die negative Energiebilanz?
Natürlich gibt es zahlreiche Einflussfaktoren, die das Abnehmen beeinflussen können. Hohe Stressbelastungen, hormonelle Schwankungen aber auch Stoffwechselstörungen können den Abnehmerfolg beeinträchtigen. Die Auswahl der Lebensmittel und die Lebensmittelzusammenstellung sowie der Mahlzeitenrhythmus sind wesentliche Faktoren, die zum Gelingen einer Gewichtsreduktion beitragen. Auch hier ist die individuelle Betrachtung erforderlich. Die Devise lautet aber immer: hohe Nährstoffdichte bei geringer Kaloriendichte. Übersetzt heißt das: wenig Kalorien mit ausreichend Kohlenhydraten, Proteinen und hochwertigen Fetten, mit vielen Ballaststoffen und vielen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Sekundären Pflanzenstoffen. Also möglichst bunte Teller auch beim Abnehmen.
Abnehmen mit Unterstützung
Was tun, wenn ein paar Kilos zu viel auf den Hüften sitzen? Ziehen Sie einen Experten oder eine Expertin zu Rate. Ernährungsberater mit ernährungswissenschaftlichem Fachwissen begleiten Sie bei diesem Prozess und stehen Ihnen mit ihrer Expertise, praktischen Tipps und konkreten Ernährungsempfehlungen zur Seite.